Den Düsseldorfer Fans sagt man nach, dass sie ein Gespür für den Willen und die Einsatzbereitschaft einer Mannschaft haben, nur so ist es zu erklären, dass selbst nach der sechsten Niederlage in Folge die Mannschaft der Fortuna in der Südkurve noch mit Applaus verabschiedet wurde. Zuvor hatten die Hausherren bis zum Ende um die ersten Punkte in dieser Saison gekämpft, doch momentan fehlt dem Team einfach das Glück und manchmal auch die letzte Konsequenz vor dem gegnerischen Tor. Dabei hatte Trainer Norbert Meier erneut rotiert, diesmal durfte Oliver Fink im defensiven Mittelfeld ran, Thomas Bröker rückte in die Spitze, Zoundi spielte von Beginn an im rechten Mittelfeld. Zudem brachte er Kai Schwertfeger in der Viererkette hinter Johannes van den Bergh, der diesmal den offensiveren Part auf der linken Seite hatte. Die ersten zwanzig Minuten der Partie tasteten sich die Mannschaften, die beide unter ihren Erwartungen in die Saison gestartet waren, vorsichtig ab. Einzig Bröker zwang nach einer Drehung den gegnerischen Keeper zu einer Parade (18.). Dann war es erneut, wie in den Partien zuvor, eine Unachtsamkeit, die zum Rückstand führte. Erst verhinderte niemand die Bochumer Flanke von der halbrechten Seite, dann flog Weber unglücklich am Ball vorbei und schließlich hatte der Koreaner Tese, der zuvor schon mit einer nicht geahndeten Tätlichkeit an Langeneke aufgefallen war, die Nerven Michael Melka mit einem Beinschuss zum 0:1 zu überwinden (22.). Die Führung war ebenso überraschend, wie unverdient. Das Düsseldorfer Team erholte sich dennoch rasch von dem erneuten Nackenschlag; nur drei Minuten nach dem Rückstand verpasste Zoundi nach flacher Flanke von van den Bergh das Leder knapp am langen Pfosten. Kurz danach konnte Keeper Luthe einen Kopfball von Langeneke im Anschluss an eine Ecke noch von der Linie kratzen (30.). Trotz optischer Überlegenheit fehlte der Fortuna im ersten Abschnitt aber letztlich die Konsequenz im Abschluss.
Nach der Pause wurde diese Überlegenheit sogar noch deutlicher und nach einer Stunde roch es förmlich nach dem Ausgleich. Nach vorne getrieben vom lautstarken Publikum reihte sich eine Chance nach der anderen, doch weder Zoundi (55.) noch Christ (56.) konnten den ersehnten Treffer erzielen. Die verzweifelten Angriffsbemühungen verpufften einmal mehr durch ungenaues Zuspiel und manchmal einfach Pech. Die Bochumer überstanden mit Glück diese Drangphase auch wenn sie ihrerseits nach vorne kaum für Entlastung sorgen konnten. Wie in den Partien zuvor versuchte Chef-Coach Norbert Meier mit seinen Einwechslungen zumindest noch einen Punkt zu ergattern, doch irgendwie will momentan die Kugel nicht ins gegnerische Netz, da hilft auch die Anzahl eigener Angreifer auf dem Platz nichts. Am Ende blieb es beim unglücklichen 0:1 gegen eine Bochumer Mannschaft, die durchaus zu schlagen war.
So sah es anschließend auch Bochums Trainer Friedhelm Funkel, der mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden war und voll des Lobes für das Düsseldorfer Team war: „Fortuna hat eine unglaubliche Moral gezeigt“ analysierte er anschließend und auch sein Kollege Norbert Meier konnte seiner Elf keinen Vorwurf machen: „Wir haben eine Mannschaft gesehen, die alles gegeben hat. Momentan fehlt uns einfach das Quäntchen Glück, um das Tor zu machen“, erläuterte er den Spielverlauf. Die Fortuna hat mit dieser Niederlage nun schon das sechste Saisonspiel in Folge ohne Punktgewinn bestritten und muss als nächstes zum Tabellenzwölften nach Osnabrück.